Die Würfel waren gefallen! Meinem Langdistanz-Debüt nach 25 Jahren Triathlon sollte somit nichts mehr im Weg stehen. Jetzt ging es darum ein passendes Rennen und für die weitere Planung zu finden. Es gab ein paar Favoriten und ich wollte schnell meine Anmeldung im Kasten haben. Was allerdings dann geschah, damit rechnet wohl erst einmal Keiner! Eine überraschende und entscheidende Änderung kündigte sich bereits mit der Anmeldung zu meiner ersten Langdistanz an. Das hat natürlich für einen ordentlichen Adrenalinschub gesorgt. Im zweiten Teile meines „Erster Ironman“ Blogs geht’s über Hürden und Überraschungen bei der Anmeldung zur ersten Langdistanz

Jetzt war es endlich raus, ohne einen Zweifel oder jeglichen äußeren Druck habe ich eine Entscheidung getroffen. Gut Ding braucht Weile – schnell kann jeder. Zählen tut’s dann, wenn der Startschuss fällt. Die Zeit war einfach reif! In 25 Jahren bin ich an einer ganzen Menge Startlinien von Sprintdistanzen, Kurzdistanzen und Mitteldistanzen in ganz Europa gestanden. Ich liebe diese Augenblicke kurz vor dem Start. Zahlreiche Triathlons und historische Momente habe ich live oder im Fernsehen verfolgt, von legendären Wettkämpfen wie Roth und auch Hawaii berichtet. Viele Athleten habe ich auf dem Weg zu ihrem ersten Triathlon, ihrer ersten Langdistanz oder neuen persönlichen Bestzeit betreut. Ganz egal, ob als Athlet, Trainer, Journalist oder Zuschauer, es waren stets intensive Erfahrungen und bis heute spüre ich das Adrenalin durch den Körper schießt.

Nägel mit Köpfchen bei der ersten Langdistanz

Während all der Jahre im Triathlon gab es nur eine handvoll Langdistanzen, die bei mir aus den unterschiedlichsten Gründen einen besonderen Eindruck hinterlassen haben. Ich konnte mir gut vorstellen dort jemals selbst zu starten, wenn die Zeit reif war. Das hat natürlich eine wichtige Rolle bei meiner Suche nach einer neuen Herausforderung für diese Saison gespielt. Eine Langdistanz schüttelt man nicht mal schnell so aus dem Ärmel, wie eine Kurzdistanz. Die gesamte Vorbereitung mit Trainingplanung, Trainingscamps und Aufbauwettkämpfen, sowie die Vereinbarkeit mit dem Alltag bekommen eine wesentlich größere Bedeutung. Viele Optionen für die erste Langdistanz gab es für mich ohnehin nicht, entweder war der Zeitpunkt unpassend oder die Veranstaltung war längst ausgebucht. Ich hatte natürlich einen ganz bestimmten Wettkampf im Auge und wollte nach meiner Entscheidung zügig Nägel mit Köpfen und auch Köpfchen machen. Für den Erfolg der ersten Langdistanz macht es durchaus Sinn, vor der Anmeldung die Wettkampfstrecken und -profile anzusehen.

Eine Langdistanz wie „Gott in Frankreich“

Vor fünf Jahren war ich erstmals in der Auvergne und habe von der Premiere der Challenge Vichy berichtet. Längst hat es sich auch unter Triathleten herumgesprochen: Die Langdistanz von Vichy im geografischen Zentrum Frankreichs – „Le Cœur de la France“ – zählt zu einer der Schönsten Europas. Neben der beeindruckenden Landschaft der Auvergne und der Freundlichkeit der Menschen, überzeugen in Vichy besonders die idealen Wettkampfstätten und optimalen Wettkampfstrecken, die gute Infrastruktur und ausgezeichnete Organisation. Der bisherige Höhepunkt war die Austragung der ETU Langdistanz Europameisterschaft im Jahr 2013. Erfreulich aus deutscher Sicht konnte sich damals die Merseburgerin Diana Riesler EM-Gold sichern. Organisator Gael Maenard hatte schon 2011 die Messlatte hoch gelegt und in den Jahren darauf die Qualität und das Niveau des Wettkampfes gesteigert.

Für tri2b.com habe ich vier Mal von den zauberhaften Wettkampfstrecken der Auvergne mit Block, Stift und Kamera berichtet. Ich habe die Triathleten auf jeden der insgesamt 226 Kilometer durch die hügelige Campagne zwischen Massive Central, der Haute Loire und dem Puy de Dôme hautnah begleitet. Zahlreiche erloschene Vulkane mit Kraterseen, unendliche Wälder so weit das Auge reicht und grüne Weiden mit den berühmten Nièver-Rindern, über 20.000 km Wasserläufe und mehr als einhundert natürliche Quellen prägen die Landschaft. Beinahe jeden Kilometer im Wasser und an Land, können die Triathleten während dieser Langdistanz genießen, beinahe wie „Gott in Frankreich“. Von Anfang an war Vichy einer jener wenigen Wettkämpfe, um dort erstmals über eine Langdistanz zu starten.

Schon die Anmeldung zu einer Langdistanz – kann eine Herausforderung seine

Diese Entscheidung war daher schnell getroffen und so wollte ich die Anmeldung auch zügig erledigen, um weiter planen zu können. Ein Aufschub könnte zu Orientierungslosigkeit führen, im schlechtesten Fall sogar zum Verwerfen der Ziele. Frühzeitig zu fokussieren ist wichtig für die Motivation und für den persönlichen Erfolg. „Nichts einfacher als das“, könnte man denken: Notebook auf, Internet an, die Anmeldung zur Challenge Vichy aufrufen und … nix. Falsch gedacht! „Seite momentan nicht verfügbar!“, heißt es da. Ich versuchte es noch einmal, doch „rien ne va plus“. Auch der nächste Tag bleibt erfolglos. Die Anmeldung zur Challenge Vichy war nicht mehr erreichbar obwohl noch wenige Tage zuvor ausreichend Startplätze verfügbar waren. Sollte nach den vielen schlaflosen Nächten und Überlegungen bereits mit der Anmeldung etwas Unerwartetes meine Pläne kreuzen? Die Anmeldung schien die erste Herausforderung auf dem Weg zur ersten Langdistanz zu werden. Also schrieb ich dem Veranstalter Gael Maenard, berichtet von dem Problem und schilderte die Gründe für meine Entscheidung.

Vichy eröffnet ein neues Langdistanz-Kapitel

Die Antwort aus Frankreich kam prompt: Der Jahreswechsel brachte eine überraschende Veränderung im Kurbad und so wird es 2015 erneut eine Premiere im Departement d’Allier geben. Der Challenge Vichy war Vergangenheit! In der Auvergne gab es einen Markenwechsel. Das kam völlig unerwartet und ziemlich überraschend für mich. Mit dem 15. Januar übernahm nun Ironman Europe das Ruder in Vichy und den örtlichen Veranstalter Optimum Sports Events. Damit hat die WTC sein Portfolio um gleich zwei prestigeträchtige Rennen erweitert, eine Mittel- und eine Langdistanz. Für die Challenge Family ist das einerseits natürlich schade, für mich als Athlet hat diese Entwicklung andererseits erst einmal keine größeren Auswirkungen. So wechselt zwar der Markenname, der Inhalt jedoch bleibt – die Qualität hoffe ich, vorerst auch. Gael Maenard hat es so formuliert:„Die Übernahme durch Ironman eröffnet ein neues Kapitel in der Geschichte unserer Veranstaltung. Wir sind zuversichtlich, dass wir den Triathlon in Vichy nun auf eine neue Stufe heben können.“ Wie dieses Kapitel schließlich ausgehen wird, werden wir nach dem erster Ironman Vichy wissen.

Erste Langdistanz, erster Ironman, doppeltes Debüt in Vichy

Damit feiert der französische Kurort 2015 sein Debüt im weltweiten Netzwerk der WTC. Vichy wird für mich somit nicht nur das Debüt meiner ersten Langdistanz, sondern ebenso mein erster Ironman sein. Ein besonderer Nebeneffekt wird dabei natürlich für zusätzliche Motivation sorgen: Denn mit dem Markenwechsel, weg von der europäischen Challenge Family, hin zu Ironman, spielt Vichy von jetzt an natürlich auch eine wichtige Rolle in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft auf Hawaii. Es besteht somit eine theoretische Chance auf einen der wenigen Qualifikations-Slots für die Ironman Weltmeisterschaft Hawaii 2016. Erstmals unter dem neuen Label wird der Ironman Vichy am Sonntag, 30. August 2015 stattfinden. Nach fünf Jahren ist das erneut eine Premiere. Dadurch wird es in exakt 100 Tagen ein doppeltes Debüt im Herzen der Auvergne geben und zumindest meine Leidenschaft für Triathlon um ein neues und faszinierendes Kapitel reicher.

Exakt 200 Tage zuvor, am 11. Februar, konnte ich mich schließlich erfolgreich zu meiner ersten Triathlon Langdistanz und somit gleichzeitig zu meinem erster Ironman anmelden: Ironman Vichy 2015 – Registration completed!

In meinem nächsten Blog gibt’s einen ersten Strecken Check und die wesentlichen Änderungen durch den Markenwechsel. Bis dahin viel Spaß und einen erfolgreichen Saisonstart …

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