Sven Pollert hat am Sonntag, 28. Juli die Kurzdistanz des Triathlon Wörthsee 2019 gewonnen, und das mit einem kurzfristigen ausgeliehenen Ersatzrad. Es war sein erster Sieg über eine Kurzdistanz überhaupt und das nur eine Woche nachdem der 26-Jährige auch sein Heimrennen, den Triathlon Pressath erstmals gewinnen konnte. Exakt 30 Jahre zuvor war der Triathlon Wörthsee 1989 mein erster Triathlon. Ich hatte mir extra Laufschuhe dafür ausgeliehen, gewonnen habe ich die Kurzdistanz damals natürlich nicht.

Elf Jahre hatte es seit seinem ersten Triathlon im oberpfälzischen Pressath gedauert bis Sven Pollert die Sprintdistanz in seiner Heimat endlich gewinnen konnte. Als sei die Freude darüber nicht schon gross genug zeigte der SUGAR & PAIN Athlet nur eine Woche später die selbe Performance gleich noch einmal – nur diesmal am wunderschönen Wörthsee über die doppelte Distanz!

NACH PLATZ DREI 2018 SOLLTE JETZT DER SIEG HER

Es war unser grosser Plan, einer für die Saison 2019, nach dem Podium im Vorjahr diesesmal als Erster die Ziellinie des Triathlon Wörthsee zu überqueren. Doch alles was noch so gut geplant ist, was im Training funktioniert und bestens umgesetzt wurde, musste an diesem Sonntag exakt zusammenpassen. Die berüchtigte Tagesform und natürlich der Kopf. Mit dem Heimsieg der Vorwoche waren die Voraussetzungen ideal, die Motivation riesen gross. Die Form war da, zu 100%. Aber diesmal streikte das Material.

WENN DIE FORM STIMMT UND DAS MATERIAL VERSAGT

Das Zeitfahrrad von Sven, besser gesagt die elektronische Schaltung versagte, zwar zum Glück bereits am Vortag, doch eine optimale Vorbereitung sieht dann anders aus. Alle Reparaturversuche scheiterten und am Samstag Nachmittag ist es eigentlich fast aussichtslos noch einen Mechaniker oder eine Ersatzrad aufzutreiben. Nicht so in Markt Schwaben! Der befreundete Zweiradmechaniker der FAHRBAR konnte das Problem jedoch kurzfristig auch nich lösen, also stellte er Sven Pollert spontan ein Ersatzrad zur Verfügung, allerdings mit Rahmenhöhe 51 ein paar Nummern zu klein für 192 Zentimeter grossen Triathleten. Dennoch war es möglich, dank langer Sattelstütze und genügend Spacer das FUJI-Bike auf seine Sitzposition einzustellen, Dem Start am Triathlon Wörthsee stand nichts mehr im Weg.

Die Süddeutsche Zeitung hat dazu einen treffende Artikel geschrieben.

Das Wetter am Wörthsee war dann auch besser als vorhergesagt, die Wassertemperatur war zu warm für ein schwimmen mit Neoprenanzug – jetzt spielte alles in die Karten von Sven Pollert.

SPIEL, SATZ UND SIEG BEIM TRIATHLON WÖRTHSEE

Und Sven Pollert, der spielte mit und spulte sein Programm genau so herunter, wie wir es lange geplant hatten – ganz selbstverständlich und egal mit welchem Rad. Sven kam als Erster nach 1500 Metern aus dem 24-Grad-warmen Wörthse, fuhr den schnellstem Bikesplit des Tages über die 43 Kilometer und rannte die 10,5 Kilometer mit einem soliden Vorsprung von fast 2,5 Minuten ins Ziel. Nach 02:05 Stunden war es vollbracht und wir hatten den 1. Platz für Sven Pollert über die Kurzdistanz des Triathlon Wörthsee im Sack. Spiel, Satz und Sieg! 8 Monate kannst du gemeinsam auf diesen Tag hinarbeiten, doch das Rennen muss der Athlete letztendlich alleine entscheiden. Die Chancen für eine Titelverteidigung über die Sprintdistanz des Triathlon Regensburg 2019 nächste Woche stehen damit durchaus gut. Ebenso können wir auf die Deutsche Meisterschaft der Triathlon Kurzdistanz in Beilngries zwei Wochen später sehr positiv Blicken. Ein paar Schrauben können wir durchaus noch drehen.

Jetzt geht’s erst richtig los!

QUELLE

Sven Pollert
Süddeutsche Zeitung
SVF Triathlon