Am Sonntag, 22. September haben zum Saisonfinale einige unserer SUGAR & PAIN Athleten und Freunde mit grossen Erfolgen am IRONMAN 70.3 SLOVENIA teilgenommen: Chrissi Pietzner, Sven Pollert, Samuel Proske und Stefan Drexl. Für alle war es nach einer ziemlich langen Saison mit starken Leistungen noch einmal ein Highlight 2019.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / TRANSITION © Stefan Drexl
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / TRANSITION © Stefan Drexl

Nach einem soliden Schwimmen mit Sichtproblemen konnte Chrissi Pietzner auf der anspruchsvollen Radstrecken mit knapp 1300 Höhenmetern wieder Position für Position gut machen. Durch ihre exzellente Vorbereitung mit viel Bergtraining konnte sie die 90 Kilometer durchs Hinterland sehr effizient absolvieren und hatte noch einige Reserven für den abschliessenden Halbmarathon entlang der Küste. Als sechste Frau gesamt schnappt sich Chrissi den 2. Platz in der AK W25 in 05:04 Stunden. Leider gab es nur einen Slot für die 70.3 World Championship 2020 in ihrer Altersklasse. Mit dem letzten Rennen der Saison konnte Chrissie Pietzner dennoch eine äusserst starke Saison krönen. Die 26-Jährige stand 2019 in jedem Rennen auf dem Podium ihrer Altersklasse und das ein oder andere mal auch ganz oben in der Gesamtwertung. Den IRONMAN 70.3 Slovenia hat Chrissi mit ihren Worten so beschrieben:

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / SWIM © prijavim.se
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / SWIM © prijavim.se

„Nach einer langen und persönlich erfolgreichen Saison freute ich mich sehr auf den letzten Wettkampf. Mein Ziel für dieses Rennen stand seit Saisonbeginn fest: Die Qualifikation für die IRONMAN 70.3 Weltmeisterschaft in Taupo, Neuseeland. So aufgeregt wie ich war, so aufregend war dann auch mein Wettkampfverlauf.

Als am Sonntag um 9 Uhr der Startschuss fiel und das Schwimmen im Meer begann, ist etwas passiert, was mir noch nie zuvor passiert war: Meine Schwimmbrille war undicht und ich musste auf den ersten 200 m dreimal anhalten, um das Wasser aus den Gläsern zu leeren. Danach war wenigstens die rechte Seite dicht und ich konnte mit einem Auge sehen. Ich entschied mich das Schwimmen dennoch so durchzuziehen und nicht mehr anzuhalten. Durch das Salzwasser, dass sich im linken Brillenglas befand, brannte allerdings mein Auge stark. Ich ärgerte mich total und ich hatte somit meine Konzentration und den Fokus verloren.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / FINISH Chrissi Pietzner © prijavim.se
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / FINISH Chrissi Pietzner © prijavim.se

Nach 32:08 Minuten stieg ich nach etwas fast 2 km aus dem Wasser. Das war mit Abstand meine schlechteste Schwimmleistung, die ich dieses Jahr abrufen konnte. Ich versuchte mich in der Wechselzone wieder zu sammeln und den Frust einfach zu untergraben. Das gelang auch ganz gut und ich gab auf dem Rad ordentlich Gas. Die 90 Kilometer mit knapp 1300 Höhenmetern hatten es allerdings ganz schön in sich. Meine Taktik war deshalb, mich auf dem Rad etwas zurückzuhalten um Kraft für den anschliessenden Lauf zu sparen.

Nach 2:48:24 h erreichte ich die Wechselzone und wechselte auf die bevorstehenden 21,5 km vor. Ich wollte langsam starten und hintenraus steigern. Bis etwa Kilometer 9 konnte ich locker eine 4:30 min/km Pace laufen, alles super, ich fühlte mich frisch und die Beine locker. Mein Magen sah die Lage allerdings keineswegs super und locker. Ich war hin und hergerissen, ob ich schnell eines der Dixis aufsuchen sollte. Meine Frage erübrigte sich letztendlich, da ich auf den verbleibenden 12 km weit und breit kein Dixi mehr entdeckt („oder wohl übersehen“, Anm. d. Trainers) habe. Ich konnte es glücklicherweise aushalten, war damit aber wieder auf etwas völlig anderes fokusiert, nämlich auf Dixis.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / AWARD CEREMONY Chrissi Pietzner © Jarit Loetz
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / AWARD CEREMONY Chrissi Pietzner © Jarit Loetz

Nichts desto trotz konnte ich mein bisheriges Tempo fast bis zu Ende durchziehen. Nach 1:38:27 h kam ich dann endlich ins Ziel. Der Zieleinlauf war überragend und mit Abstand der bisher emotionalste, den ich je erlebt habe. 10 Monate konsequentes Training lagen hinter mir und ein für mich, trotz der Umstände, starkes Rennen konnte ich mit dem 6. Platz der Frauen beenden und wurde Zweite meiner Altersklasse. Leider fehlten mir vier Minuten auf den ersten Platz, denn es gab in nur einen Slot für die Weltmeisterschaft in Neuseeland, den die Sieger verdient angenommen hat.

Ich bin dennoch nicht traurig („sollte man über einen 6. Platz gesamt und vor allem 2. Platz in einer starken Altersklasse auch nicht sein“, Anm. d. Trainers), denn ich gab mein Bestes. Ich hatte einen wunderschönen Saisonabschluss und letztendlich gehört etwas eine Glück zum Triathlon und Sport auch dazu.

Ich möchte mich bei allen Menschen bedanken, die mich auf meiner diesjährigen Triathlonreise begleitet haben. Ganz besonders bei meiner Familie, meinen Freunden und vor allem bei meinem Coach Stefan Drexl, der konsequent, mit viel Hingabe akribisch mein Training geplant und mich immer wieder motiviert hat. Ebenso danke ich dem Radroo Team, das mich 2019 in sein Team aufgenommen hat und mich mit super Material (Rennrad, Kleidung, Pflegeprodukten, …) ausgestattet hat und mir somit vieles erleichtert hat.“
(Chrissi Pietzner) *

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / BIKE Sven Pollert © Jarit Loetz
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / BIKE Sven Pollert © Jarit Loetz

Sven Pollert hat mit seinem schnellsten Halbmarathon in einer Mitteldistanz diesmal nur knapp das Podium verpasst. Das kann eine sehr erfolgreiche Saison keinesfalls trüben, denn auch die anderen Splitzeiten, wie die 27 Minuten über die mehr als 2000 Meter lange Schwimmstrecke und seine Gesamtzeit waren persönliche Bestzeiten auf diesen Distanzen und fordernden Strecken. Mit 04:33 Stunden und dem 11. Platz gesamt in einem starken Starterfeld bestätigte Sven seine konstant steigende Leistung. Für den 4. Platz der AK M25 gab es sogar einen Slot für die WM in Taupo, Neuseeland, den er diesmal jedoch nicht angenommen hat. So hat Sven den IRONMAN 70.3 Slovenia erlebt:

„Den Auftakt machte ein flottes Schwimmen in der ruhigen und angenehm warmen Adria. Wir sind durch einige harmlose Quallen-Schwärme gepflügt und nach etwas mehr als 200 Metern in 27 Minuten habe ich als gesamt Fünfter auf mein Rad gewechselt.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / RUN Sven Pollert © Jarit Loetz
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / RUN Sven Pollert © Jarit Loetz

Die ersten, flachen 26 Kilometer bin ich noch verhalten angefahren, um Kraft für die langen Berge zu sparen. Die 1300 Höhenmeter auf knapp 90 km wollte ich nicht unterschätzen. Aber viel mehr Druck war dann am Berg auch nicht da. Die erste Abfahrt gut überstanden, ging’s dann schon in den zweiten Anstieg. Zähe, teilweise anspruchsvolle 10 km bergauf, landschaftlich besonders abwechslungsreich. Die letzte steile Abfahrt dann auch überlebt, genauso wie das Eichhörnchen, das knapp vor mir noch die Straße querte.

Der Wechsel zum Laufen hat diesmal etwas länger gebraucht, um noch die schnellen Beine auszupacken. Dann aber gleich den Turbo gezündet und die ersten 5 km unter 4 min/km angelaufen. Was ich hab, hab ich, war mein Gedanke. Die nächsten 10 km waren dafür etwas langsamer, dann zahlte sich die gute Verpflegung bislang aus. Die letzten 5 km liefen wieder fast so schnell wie am Anfang. Der Halbmarathon war insgesamt einfach super, dafür die Zieleinlauf zur Finishline gefühlt noch einmal so lang, wie der komplette Lauf.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / FINISH Sven Pollert © prijavim.se
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / FINISH Sven Pollert © prijavim.se

Der 4. Platz in meiner Altersklasse und Platz 11 im Gesamtfeld ist mein bislang bestes Ergebnis in einem Ironman 70.3 – und das auf dieser harten Strecke.

Vielen Dank an Jarit, Chrissi und Kerstin für den guten Support und das super Wochenende und besonders an meinen Coach Stefan für das perfekt geplante Training während der gesamten Saison, wodurch ich stets auf den Punkt fit war und viele Erfolge feiern konnte.“
(Sven Pollert) *

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / SWIM Stefan Drexl © Kerstin Drexl
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / SWIM Stefan Drexl © Kerstin Drexl

Den hat dann der Rookie unter uns, Samuel Proske bekommen, der mit seiner ersten Mitteldistanz und zweiten Triathlon überhaupt den 6. Platz in 4:40 Stunden erreicht hat. Der 27-Jährige darf somit SUGAR & PAIN Coach Stefan Drexl auf die Südhalbkugel begleiten.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / BIKE Start, Stefan Drexl © prijavim.se
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / BIKE Start, Stefan Drexl © prijavim.se

Stefan Drexl konnte erst spät in die Triathlonsaison 2020 einsteigen und kam im Laufe des Jahres immer besser in Schwung. Erst wenige Wochen zuvor war überhaupt klar, dass der Münchner beim IRONMAN 70.3 SLOVENIA kann. Mit einem schnellen Schwimmsplit in der 21 Grad warmen Adrian kam Stefan kurz hinter Sven aus dem Wasser. Seine vielen Radkilometer in den Bergen kamen dem leidenschaftlichen Radsportler und Triathleten auf der anspruchsvollen Radstrecke mit langen und teilweise steilen Anstiegen sehr entgegen.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / BIKE Stefan Drexl © Kerstin Drexl
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / BIKE Stefan Drexl © Kerstin Drexl

Die Wahl des Sportgeräts war eine Abwägung der Vorlieben und des Wetters. Beides, ob Rennrad oder Zeitfahrmaschine hat Vorteile – bei nasser Strecke oder Regen, wäre das Rennrad eindeutig die bessere Wahl. Einige Abfahrten erfordern durchaus fahrtechnisches Geschick. Nach 02:34 Stunden, 90 Kilometern und aktuell Dritter seiner AK konnte Stefan sein Rad wieder in der Wechselzone am Hafen von Koper parken und die Laufschuhe anziehen. Nach nur 5 Kilometern hatte er bereits den Zweitplatzierten überholt und nur noch eine Minute auf den Führenden. Kilometerzeiten knapp unter vier Minuten und muskulär alles im grünen Bereich begannen dann seine Fusssohlen zu brennen, was immer stärker wurde.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / RUN Stefan Drexl © Kerstin Drexl
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / RUN Stefan Drexl © Kerstin Drexl

Einzig hilfreich war letztendlich nur das Tempo zu drosseln, um die Schmerzen zu kontrollieren. Die Aufholjagd war damit natürlich beendet und nur einen Kilometer vor dem ziel war auch Platz zwei wieder weg. Es wäre zu schön gewesen aber der dritte Platz nach 04:44 Stunden in der AK sowie die Qualifikation für die IRONMAN 70.3 World Championship 2020 waren für diese anspruchsvolle Mitteldistanz und das starke Teilnehmerfeld unter diesen Umständen ein grosser Erfolg.

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / AWARD CEREMONY Stefan Drexl © Jarit Loetz
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / AWARD CEREMONY Stefan Drexl © Jarit Loetz

Wir sehen uns am 28. November 2020 zur IRONMAN 70.3 World Championship in Taupo, Neuseeland. Gute Erholung!

IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / TROPHY 3RD Place, MEDAL & WC SLOT Coin © Stefan Drexl
IRONMAN 70.3 SLOVENIA Bestleistungen und WM-Qualifikationen zum Saisonfinale / TROPHY 3RD Place, MEDAL & WC SLOT Coin © Stefan Drexl

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* Originaltext korrigiert und redaktionell überarbeitet