Es scheint, als hätten wir vergessen, dass Sport nicht nur eine Geschichte der Sieger, sondern besonders eine Geschichte der Wettkämpfer ist. Das macht die Athleten zu Dienern der Funktionäre, und es macht den Sport inhuman. Dieser Frage geht Christof Gertsch, Redakteur der Neue Züricher Zeitung gemeinsam mit Eike Emrich und Gunter Gebauer nach …

Bald sind Olympische Spiele in Rio, Brasilien, und dann werden die Zeitungen wieder hauptsächlich Medaillenspiegel drucken, die USA auf Platz 1, China auf Platz 2, dahinter Grossbritannien, Deutschland und irgendwann die Schweiz, und am Ende der Rangliste: Tadschikistan, Bahrain, Zypern, etwa so wird es sein. Manche werden sich dann wieder in Nationalstolz suhlen. Wir gegen die Welt, während 16 Tagen und 306 Entscheidungen.

Andere Menschen werden sich fragen: Geht’s noch?

Was ist die Idee von Olympia – worum geht es im Spitzensport?

Zwei dieser Menschen sind Eike Emrich und Gunter Gebauer. Emrich, 58-jährig, ist Professor für Sportökonomie und Sportsoziologie an der Universität des Saarlandes, und Gebauer, 72-jährig, ist emeritierter Professor für Philosophie an der Freien Universität Berlin. Beide, Emrich und Gebauer, zählen seit Jahren zu den anregendsten Denkern über Sport, und beide scheuen sich nicht, mit ihren Beobachtungen anzuecken. Beide haben eine Vergangenheit als Athlet, Emrich hat zudem eine als Funktionär (vgl. Porträt-Texte unten), und beide sind sie in der NZZ schon öfters zu Wort gekommen.

Ist Spitzensport inhuman? Und wenn ja: Wie könnte eine humanere Form von Spitzensport aussehen? Das sind die Fragen, die Emrich und Gebauer für die NZZ diesmal zu erörtern versuchen. Beide kommen dabei zuallererst auf den Medaillenspiegel zu sprechen – nicht als Ursache des Problems, aber als dessen offensichtlichstes Symptom.

Der Autor und Redakteur Christof Gertsch hat gemeinsam mit Emrich und Gebauer in seinem Artikel, „Spitzensport – aber wie? Ehret die Verlierer!“ (Neue Zürcher Zeitung, 31.03.2016) die Kehrseite der Medaille und des aktuellen Leistungssports treffend beleuchtet.

Ein sehr lesenswerter Artikel und Denkanstoß für Sportverbände und die aktuelle Nachwuchsarbeit!

Hier geht’s zum kompletten Artikel

Spitzensport – aber wie? Ehret die Verlierer!