Die Regeneration kommt im Alltag oft zu kurz. Das wirkt sich negativ auf die Leistungsentwicklung aus. Der besondere Vorteil von Profitriathleten ist, den gesamten Tagesablauf mit Dauer, Umfang und Zeitpunkt des Trainings flexibel gestalten zu können. Die verbleibende Zeit wird für Regeneration mit Massagen, Physiotherapie und viel Ruhe genutzt, um maximalen Trainingseffekt zu erzielen. Angesichts dessen sind jene ambitionierten Altersklassenathletinnen und -athleten, die neben Beruf und Familie ihre Trainingseinheiten in den vollgepackten Alltag integrieren, die eigentlichen Profis. Das Training wird im täglichen Organisationsstress noch zwischenrein gepackt, die Erholung bleibt dabei allerdings meist auf der Strecke. Weniger ist oft mehr, denn die Form kommt in der Pause. Warum das so ist und wie’s richtig geht, erfährst Du hier.

 

Die Triathletinnen und Triathleten der Altersklassen sind meist wahre Trainingsweltmeister. Die erste Trainingseinheit wird bereits vor dem Frühstück oder auf dem Weg zur Arbeit absolviert. Anstatt eines entspannten Mittagessens werden ein paar Bahnen im Schwimmbad absolviert und am Abend noch ein paar Stunden auf dem Radergometer geschwitzt. Die Nahrungsaufnahme erfolgt zwischendrin und wer Familie hat, sagt noch schnell guten Morgen, guten Tag und gute Nacht, falls man sich nicht mehr sehen sollte. Von gemeinsamen Wochenenden kaum zu reden.

Ein phänomenales Pensum und das beinahe täglich. Das ist alles andere als eine optimale Trainingsplanung und Vorbereitung auf einen Triathlon, auch wenn eine Langdistanz viel Training und Disziplin verlangt. Zu wenig Schlaf und eine schlechte Ernährung, kaum Ruhephasen und fehlende Regeneration bedeuten Stress für den Körper und das Immunsystem. Durch den Trainingsstress sind Krankheiten oder gar Verletzungen vorprogrammiert. Müdigkeit, Muskelkater und das Ausbleiben der geplanten Leistungsentwicklung sind oft erste Anzeichen von Übertraining.

 

MEHR GEDULD MIT DER REGENERATION

Für Altersklassenathleten, ganz egal ob ambitioniert, gut trainiert oder Einsteiger ist die Regeneration nach dem Training und vor den nächsten Einheiten ebenso wichtig wie für Leistungssportler. Die Regeneration ist untrennbar mit dem regelmässigen Training vereint und sollte immer Teil der Trainingsplanung sein. Allzu oft werden allerdings die Wochenenden genutzt, um ausgefallene Trainingseinheiten oder gar das komplette Trainingspensum einer ganzen Woche aufzuholen. Klar, das Wetter ist sonnig warm, die Vereinskollegen oder Trainingspartner warten schon und der Verlockung einer langen Radausfahrt kann man kaum widerstehen. So funktionieren die Physiologie des menschlichen Körpers und eine nachhaltige Leistungsentwicklung jedoch nicht. Ein Regenerationstag hätte möglicherweise einen merklich höheren Trainingseffekt gehabt.

 

IN DER RUHE LIEGT DIE KRAFT

Die Voraussetzung für einen maximalen Trainingserfolg ist der optimaler Wechsel zwischen Belastungs- und Entlastungsphasen. Die Vorteile liegen auf der Hand. Eine körperliche Belastung muss aber nicht ausschließlich eine Trainingseinheit sein. Auch Alltagsstress aufgrund beruflicher und familiärer Herausforderungen kann sehr belastend sein. Die Adaptation des Körpers aufgrund vorangegangener Belastungen und die damit verbundene Leistungsentwicklung findet nur in den wichtigen Trainingspausen statt. In der indiviuell angepassten Ruhephase erfolgt die Kompensation für eine Leistungsverbesserung.

Ohne Rücksicht auf die Erholung von Körper und Geist wird die gewünschte Leistungssteigerung ausbleiben und es tritt Stagnation ein. Die Regeneration ist massgeblicher Bestandteil des langfristigen Trainingsprozesses und ein aktiver Prozess. Die richtige Nachbereitung einer intensiven Trainingseinheit, auch eines Rennens durch entsprechende Dehnübungen ist bereits Teil der Regeneration und gleichzeitig Vorbereitung auf das nachfolgende Training. Eine gesunde, angepasste Ernährung und mindestens acht Stunden Schlaf zählen zu den essenziellen Elementen einer optimalen Erholung.

Wie die Regeneration zu gestalten ist, das ist grundsätzlich immer von der Art und Dauer der Vorbelastung abhängig. Weiteren Einfluss haben aber unter anderem auch der Trainingszustand, die Erfahrung und natürlich das Alter des Triathleten. Die Erholung soll schließlich nicht nur die Müdigkeit nach dem Training oder Rennen beseitigen, sondern auch die Leistung und sportmotorische Ausgangslage verbessern. Die Qualität der Regeneration ist deshalb massgeblich entscheidend für die Dauer der Wiederherstellung und für den Trainingseffekt. Je besser und konsequenter man regeneriert, desto eher und besser kann man wieder trainieren und sich neuen Belastungsreizen aussetzten. Und genau darin liegt der Schlüssel von erfolgreichem Training mit nachhaltiger Leistungssteigerung.

 

ES GIBT KEIN PATENTREZEPT FÜR REGENERATION

Mit erhöhtem Alltagsstress, zunehmendem Alter oder größeren Zielen gewinnen regenerative Maßnahmen an Bedeutung. Ältere Athletinnen und Athleten regenerieren in Abhängigkeit ihres Trainingsalters nicht mehr so schnell wie Jüngere. Das sollte in der Trainings- und Saisonplanung ebenso berücksichtig werden wie die Art, Dauer, Intensität und Qualität von Training und Regeneration.

In der Erholungsphase repariert der Körper kleinste Verletzungen, sogenannte Mikrotraumata an den Muskeln, Sehnen und Bändern. Er optimiert unter anderem bestehende Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen und bildet neue, um besser auf zukünftige Belastungen vorbereitet zu sein. Mit Hilfe der Ernährung werden die Energielager der Muskelzellen wieder vollständig gefüllt und der Stoffwechsel an die vorangegangene Belastung angepasst. Das geschieht überwiegend nachts, weshalb eine ausreichende Schlafdauer für die Regeneration essenziell ist. In dieser Zeit wird der Körper gestärkt, um für zukünftige, noch höhere Belastungen gewappnet zu sein. Diesen Vorgang beschreibt man als Superkompensation.

 

FAZIT

Ein Patentrezept für die richtige Regeneration gibt es leider nicht. Für die optimale Dauer ist stets die Gesamtbelastung des Athleten und der Athletin selbst zu betrachten. Eine simple Grundregel der Regeneration ist: Je intensiver oder länger das Training, desto mehr Zeit braucht der Körper für die Erholung, um das biologische Gleichgewicht wieder herzustellen. Eine bessere Grundlage, die körperliche Fitness und das Trainingsalter beeinflussen die Regeneration nach dem Training. Je optimaler die Balance von Belastung und Regeneration, umso niedriger ist das Risiko von Verletzungen und Krankheiten. Mit einer ausgewogenen Trainingsplanung kann die gewünschte Zielleistung zuverlässiger und besser erreicht werden.

 

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