TEIL 3

Für extra starke Espressotypen „un Doppio“

Wer besonders intensiven Espressogeschmack und die doppelte Portion Koffein möchte, der nimmt einen dopplten Espresso. Doch vorsicht, nicht jeder verträgt die viele Säure gleich gut. Gerade vor dem Sport könnte das Probleme bereiten, wenn man sich nach einem Doppio intensiv belastet. Ich empfehle das also nicht ubedingt vor einem Wettkampf das erste Mal auszuprobieren. Auch alle anderen Geschmacksstoffe sind im Doppio Espresso deutlich stärker ausgeprägt. Je nach verwendeter Kaffeebohnensorte: edel, fein mit leichter Säure und ausgeprägter Aromabildung im Geschmack, wie dem Arabica.

KOFFEIN IM BLUT Welcher Espressotyp bist Du? Doppio © SUGAR & PAIN / stereographic

Robusta ist üblicherweise bitterer als Arabica und kräftiger im Geschmack mit vollem Körper und ausgeprägter erdiger Note. Wie beim einfachen Espresso kommt es beim Doppio noch viel stärker auf eine hochwertige Kaffeebohne und gute Röstung an. Espressoröstungen werden länger und dunkler geröstet als die Bohnen für Filterkaffee. Sie verlieren dadurch etwas mehr Koffein und vor allem auch Säure. In Italien bekommt man meist Mischungen aus 40% Robusta und 60% Arabica oder 100% Robusta in die Tasse. Hierzulande geht der Trend verstärkt zu feinerem, 100% sortenreinen Arabica, weil vielen der Robusta zu bitter schmeckt.

Espresso Romano, der saure Römer

Sauer mach lustig, aber ob das gleich so sein muss? Ein Versuch ists jedenfalls wert. Der Espresso Romano ist eine spezielle Kaffeevariation, so wie auch dessen Geschichten zu Herkunft und Entstehung mitunter sehr speziell sind. Seit jeher wird der Espresso mit Zitrone oder Limette Gegenstand manch kontroverser Diskussion.

KOFFEIN IM BLUT Welcher Espressotyp bist Du? / Espresso Romano © SUGAR & PAIN / stereographic

In einen Espresso Roman kommt ganz einfach eine halbe Scheibe einer Zitrone oder Limette. Die originellste und auch glaubwürdigste Geschichte zu dessen Entstehung geht auf mögliche Einfuhrbeschränkungen von Rohkaffee in Italien aufgrund beider Weltkriege anfang des 19. Jahrhunderts zurück. Die Italiener mussten demnach auf löslichen Kaffee minderer Qualität zurückgreifen, der wesentlich bitterer im Geschmack als ihr geliebter Espresso war. Um die unerwünschten Aromen auszugleichen wurde eine halbe Zitronenscheibe dazugegeben. Ihr frischer Duft stieg noch vor dem ersten Schluck in die Nase und ihre Säure reduzierte die Bitterstoffe, so dass der Instantkaffee runder und etwas besser schmeckte.

Heute, mit den hochwertigen Espressoröstungen braucht es die Zugabe einer Zitrone eigentlich nicht mehr aber manche lieben die fruchtig saure Note eines Espresso Romano. Einige schwöre sogar auf dessen lindernde Wirkung bei Kopfschmerzen oder Magenproblemen. Ich denke, es ist eher eine Sache des Geschmacks und mancher Glaube hat schon viele Wunder bewirkt.

Americano, der leichte Expressotyp

„Ist er zu stark, dann bist Du zu schwach“, sagt ein Sprichwort. Einem Espresso kann man etwas Wasser dazugeben – aber heiß bitte. Das Verhältniss variiert dabei von 1:1 bis 1/3 zu 2/3, Espresso zu Wasser, die Menge nicht fest geschrieben. Es kann auch ein Doppio dafür verwendet werden, je nachdem wieviel oder wie stark ein Espresso Americano trotz der Zugabe von heißem Wasser sein soll. Er sollte allerdings noch nach Kaffee schmecken und nicht zu wässrig sein.

KOFFEIN IM BLUT Welcher Espressotyp bist Du? Americano © SUGAR & PAIN / stereographic

Die Herkunft beziehungsweise Entstehung ist, wie sein Name verrät, den Amerikanern zu verdanken. Es könnte nun natürlich sein, dass manchen Amerikanern während ihrer Sationierung in Italien der italienische Espresso tatsächlich zu stark war. Viel eher ist aber zu vermuten, dass die G.I.s versuchten, den gewohnten Kaffeeschmack ihrer amerikanischen Heimat durch die Verdünnung des Espressos mit heißem Wasser nahe zu kommen. Ob man dabei nun den Espresso auf das heiße Wasser extrahiert oder andersherum macht keinen unterschied.

Gefleckt, kurz, intensiv: Espresso Macchiato

Einem einfachen Espresso oder einem Doppio gibt man einen „Fleck“ Milchschaum dazu, um einen Espresso Macchiato zuzubereiten. Es wird höchstens die selbe Menge sämigen, feinporigen Milchschaums hinzugegeben, die dem Macchiato sein goldbraun geflecktes Aussehen verleiht. Auch der doppelte Espresso bekommt nur einen Teil Milchschaum.

KOFFEIN IM BLUT Welcher Espressotyp bist Du? Espresso Macchiato © SUGAR & PAIN / stereographic

Eine beleibte Variante des Espresso Macchiato ist der spanische Cortado mit gleichem Anteil warmer Mich oder sehr flüssigem Milchschaum im Espresso beziehungsweise einem Mokka. Ebenso ist der französische Noisette, ein Espresso mit einem kleinen Kännchen warmer Milch dazu sehr beleibt, um die Milchmenge selbst zu bestimmen.

Der Marocchino ist eine besondere Variante des Espresso Macchiato und italienische Spezialität. Er wird in einem Likörglas zubereitet, wie man es für Averna oder Ramazotti kennt. Das Glas wird mit flüssiger Schokolade ausgeschwenkt, die hauchdünn an der kalten Glasinnenwand erstarrt, und der Rest wieder abgegossen. Danach wird der Espresso in das Glas extrahiert und der verbleibende Füllhöhe mit sämigen, feinporigen Milchschaum aufgefüllt. Diese Espressovariante, erinnert etwas an eine kleine Latte Macchiato und ist eher für den schokoladig süßen Espressotyp. Der Marocchino wird darum auch oftmals auch ohne Schokoladenglassur zubereitet.