Es vergeht nur selten ein Schwimmtraining in dem mich keiner fragt, was denn das aller Wichtigste im Kraulschwimmen sei, um endlich besser zu schwimmen. Aber leider gibt es nicht die eine Antwort und diesen magischen Schalter, mit dem man über Nacht schneller schwimmt – wie eben so oft im Leben. Es gibt einen wesentlichen Tipp mit dem du ganz entscheidend deine Wasserlage und Technik im Kraulschwimmen verbessern kannst: Die Körperstreckung von den Armen bis zu den Beinen und vor allem deiner Wirbelsäule, um auch die Hüfte an die Wasseroberfläche zubringt. Selbstverständlich ist es weiterhin wichtig deinen Armzug mit hohem Ellbogen und alle anderen Technikübungen immer und immer wieder zu trainieren, ebenso deine Kraftausdauer und Schnellkraftausdauer. Dieser Tipp hat jedoch einen hohen Wirkungsgrad und besonderen Mehrwert, um energiesparender zu schwimmen.

MACH DEN BUCKELWAL UND KEINE BANANE FÜR BESSERE WASSERLAGE

Mancher Tipp klingt so plausibel und ist dennoch nicht so simpel umsetzbar. Manchmal fehtlt es an der Vorstellungskraft oder einfach nur an der Koordination. „Nur an der Koordination?“, ganz genau, denn Koordination ist eine erlernbare Fähigkeit. Talent kann das natürlich beschleunigen, ist aber keine Bedingung. Motivation, Fleiss und Geduld sind wesentlich entscheidender.

Warum keine Banane? Wer kennt das nicht: Mit Pull Buoy zu schwimmen kann sich so wunderbar mühelos anfühlen und erfordert wenig Rumpfkraft. Schwimmst du dann aber wieder ohne Unterstützung eines Pull Buoys, fühlst du dich wie eine Bleiente, deine Hüfte und Beine sinken wieder ab. Der Grund dafür ist, dass du während des Kraulschwimmens mit Pull Buoy deine Rumpfmuskulatur nicht trainierst und nicht lernst deine Wasserlage zu stabilisieren um mit weniger Widerstand strömungsgünstiger durch das Wasser zu gleiten. Der Pull Buoy hat diese Aufgabe übernommen – er immitiert die Körperspannung – und sorgt dafür, dass deine Hüfte an der Wasseroberfläche ist und deine Wirbelsäule von hinten her gestreckt wird.

Wenn du den Pull Buoy wegnimmst, dann geht diese „künstliche Körperspanunng“ verloren und du fällst zurück in ein Holkreuz, was deine Hüfte und Beine absinken lässt und den Wasserwiderstand erhöht. Um das in Zukunft solltest du den Pull Buoy nur mit bedacht einsetzen und an deiner Körperspannung arbeiten.

Wie funktioniert der Buckelwal? Während bei der „Banane“ der Rücken durchhängt und der Brustkorb vollständig überstreckt wird, ist es für eine gute Wasserlage entscheidend den Brustkorb zu beugen und in das Wasser hinein zu drücken. Die Brustwirbelsäule wird dabei leicht nach vorne gebeugt, und ein leichter Buckel geformt, der untere Rücken wird stabilisiert und die Hüfte gehoben. Der Rumpf zeichnet im Profil die Form einer Tragfläche oder eines Delphins – eines Buckelwals. Zusammen mit gestreckten Armen und Beinen bildet der Körper eine stabile Wasserlage, strömungsgünstig und widerstandsarm. Stell sicher, dass dein Kopf dabei stets im Wasser ist und nicht wie bei einer Schildkröte vorne heraus schaut.

Die beste Art die neue Wasserlage auszubrobieren, ist Schwimmflossen anstatt eines Pull Buoys zu verwenden. Das gibt mehr Auftrieb für die Beine ohne die Wasserlage zu verschlechtern und gibt etwas Sicherheit durch einen erleichterten Vortrieb. Dadurch kannst Du dich zudem wiederum besser um die richtige Kraularmzugtechnik kümmern.

Das ist natürlich auch kein magischer Schalter – es ist mit viel Übung aber ein wichtiger Tipp, um langfristig effizienter Kraul zu schwimmen und dich dank einer guten Wasserlage mehr besser den Vortrieb zu trainieren.

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LAUFWINTER München 2019

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Kerstin Drexl